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Ilse Schwarze


Kurzgeschichten von Ilse Schwarze wurden regelmäßig in der Frauenliebe, Garçonne und Freundin veröffentlicht. Ikarus berichtet von einem Autorenabend im Dorian Gray: ”Als nächste: Ilse Schwarze, scheu, vergrübelt und zu bescheiden. Auch sie trug nichts bei zur persönlichen Fühlungnahme.”1 In der Garçonne wurde 1931 ein Gedicht An Ilse Schwarze veröffentlicht. Eine Liebeserklärung aus der Ferne.2 An der Leserinnendebatte um die Treue der virilen und femininen Frau beteiligt sich Ilse Schwarze unter anderem mit dem Artikel: Ist Männlichkeit gleichbedeutend mit Intelligenz? Dieser Artikel hebt sich von den anderen Stellungnahmen ab. Ilse Schwarze verknüpft die Kritik an dem Verhalten der virilen Frauen mit einer gesellschaftskritischen Haltung.3 Ilse Schwarz ist eine Verfechterin des Kameradschaftsmodells und gehört möglicherweise zu der Gruppe der älteren homosexuellen Frauen.



Heike Schader (2004)


Aus:
Schader, Heike: Virile, Vamps und wilde Veilchen. Sexualität, Begehren und Erotik in den Zeitschriften homosexueller Frauen im Berlin der 1920er Jahre. Königstein/Ts.: Ulrike Helmer 2004





1 Ikarus; Rundschau. Autorenabend im Dorian Grey. Garçonne 1930, Nr. 5.


2 V. R.; An Ilse Schwarze. Garçonne 1931, Nr. 1.


3 Ilse Schwarze; Ist Männlichkeit gleichbedeutend mit Intelligenz? Garçonne 1931, Nr. 20.